Sieg für KI-Racer der TUM auf Formel 1-Strecke



Hier können Sie den Radiobeitrag hören.


 

Foto: © TUM Autonomous Motorsports

Ein von Künstlicher Intelligenz gesteuertes Rennfahrzeug der Technischen Universität München (TUM) hat in einem internationalen Rennen auf der Formel 1-Strecke in Abu Dhabi den ersten Platz erreicht. Ohne menschlichen Fahrer oder Fernsteuerung, allein mit der überlegenen autonomen Software, konnte sich das vollautomatisierte Fahrzeug gegen sieben andere internationale Teams mit baugleichen Rennwagen durchsetzen.

 

Es suchte sich selbstständig den Grenzbereich, meisterte spektakuläre Überholmanöver und Geschwindigkeiten bis 250 km/h auf der kurvenreichen Strecke. Im Finale mit den vier schnellsten Fahrzeugen des Qualifying konnte sich das von drei Professoren, zehn Doktoranden und fünf Masterstudenten am TUM-Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik entwickelte System gegen die starke Konkurrenz vor allem aus Italien durchsetzen. Dabei ging es am Samstagabend vor 25.000 Zuschauern gegen die Teams der Universitäten Universität Politecnico di Milano, Università degli Studi di Modena e Reggio Emilia und Constructor Universität Bremen darum, das vorausfahrende Auto in einem Verfolgungsrennen zu überholen.

In Qualifizierungsrennen gab es zahlreiche Probleme und Crashes von allen Teams. Es gelang der TUM, diese innerhalb weniger Stunden zu lösen. Im Zeitfahren erreichte das TUM-Team aus technischen Gründen nur den dritten Platz und startete im Finale von einer ungünstigen Position, weil Überholmanöver auf dieser Strecke schon für menschliche Fahrer schwierig sind. Es konnte aber das weltweit erste spektakuläre autonome Überholmanöver auf einer Formel 1 Strecke umsetzen und dann in einer schnellen Runde den Sieg einfahren. Die Siegerehrung übernahm der Kronprinz von Abu Dhabi, Muhammad bin Zayed Al Nahyan.

Der staatliche Veranstalter A2RL aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte diesen Wettbewerb ausgerufen, um zum ersten Mal ein echtes Formel 1-Rennen mit autonomen Fahrzeugen durchzuführen. Alle Fahrzeuge bauen auf einem Dallara Rennwagen auf und sind mit LaSAR, RaDAR, Kameras und zahlreichen anderen Sensoren und Rechnern ausgerüstet, um die Strecke und Konkurrenzfahrzeuge zu erfassen. Jedes Team hat einen eigenen Softwarecode programmiert, um sich auf der Strecke zu lokalisieren, das Fahrzeug im Grenzbereich zu bewegen und Wettbewerber überholen zu können.

Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden unter https://www.was-audio.de/aanews/autonews20240503_kvp.mp3

Fotos: © NN

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