Perfekt sitzende Hüftgelenkimplantate durch neues dreidimensionales Röntgensystem




Die Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt steht beim Implantieren künstlicher Gelenke seit Jahren mit an der Spitze in Deutschland. Im aktuellen Kliniktest 2016 des Magazins Focus wurde das Klinikum bereits zum dritten Mal hintereinander als eines der besten Therapiezentren auf diesem Gebiet ausgezeichnet.

Hier können Sie den Beitrag hören.

Jetzt baut die Klinik diese führende Position weiter aus: mit einer neuen Untersuchungstechnik, die den noch passgenaueren Einsatz von Hüftgelenk-Implantaten möglich macht. Die in Deutschland bisher nur in Friedrichsheim genutzte Technik ermöglicht bei minimaler Strahlenbelastung eine genaue dreidimensionale Vermessung des Hüftgelenks vor der Operation am stehenden Patienten. "Ergebnis ist eine bisher nicht erreichte Präzision bei der Auswahl des für den Patienten optimalen künstlichen Gelenks und der bestmöglichen Positionierung im Körper", sagt man.

Professor Dr. Andrea Meurer,

Professor Dr. Andrea Meurer,

ärztliche Direktorin und Geschäftsführerin des Klinikums, mit der aktuellen Auszeichnung. Foto: Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim Foto: (C) Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim gGmbH

.

Das System basiert auf der EOS-Technologie, einer besonderen Röntgentechnik, die bereits seit einiger Zeit im Klinikum Friedrichsheim im Einsatz ist. EOS arbeitet schärfer als alle konventionellen Röntgengeräte bei deutlich reduzierter Strahlenbelastung. Entscheidender Vorteil des Systems: Der Bewegungsapparat des Patienten kann in natürlicher Position, nämlich im Stehen, dreidimensional vermessen werden. "Diese exakten 3-D-Ergebnisse bedeuten einen Quantensprung für die Operationsplanung und letztendlich für die Passgenauigkeit der neuen Prothese", sagt man in Friedrichsheim.

Die Strahlendosis bei der Untersuchung sei überdies zehn Mal niedriger als bei konventionellen Röntgengeräten, die den Patienten liegend vermessen. Aufgrund der geringen Strahlenbelastung wird EOS in Frankfurt bereits seit einiger Zeit auch bei der Untersuchung von Kindern eingesetzt.

EOS eröffnet den Ärzten auch bei vielen anderen Erkrankungen am Bewegungsapparat ganz neue Diagnosemöglichkeiten. Vor allem auch Patienten mit Wirbelsäulenproblemen, Fehlstellungen des Beckens, Differenzen bei Beinlängen oder Achsenabweichungen der Beine profitieren von den Untersuchungsergebnissen. "Die Analyse im Stehen zeigt ein realitätsnahes Belastungsbild von Knochen und Gelenken und damit auch Fehlstellungen, die oft Auslöser von Erkrankungen sind", sagt man am Klinikum. ln der aktuellen Ausgabe 2016 des Kliniktests des Magazins Focus erreichte das Klinikum Friedrichsheim im deutschlandweiten Vergleich bei der Endoprothetik (Gelenkaustausch) wieder Spitzennoten.

Diesen Beitrag können Sie auch nachhören oder downloaden unter:

https://www.was-audio.de/aanews/gesundheitsnews20160324_kvp.mp3