Deutschlandweites Modellprojekt SOG

Prof. Dr. Joachim Grifka

Prof. Dr. Joachim Grifka

Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg.   

Foto: Asklepios Klinikum Bad Abbach



Noch mehr Sicherheit für Patienten bei orthopädischen Operationen durch deutschlandweites Modellprojekt SOG

 

Die Tatsache, dass wir älter werden als unsere Vorfahren ist Segen und Fluch zugleich. Denn mit dem steigenden Alter werden wir auch anfällig für Krankheiten jeglicher Art, auch was Knochen und Gelenke angeht. Prof. Joachim Grifka, Direktor des Orthopädischen Universitätsklinikums Regensburg Bad Abbach:



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Prof. Joachim Grifka:

Nicht immer sind wir, was die Knochen und Gelenke angeht, für dieses Alter gebaut, deswegen müssen wir als Orthopäden so ein bisschen nachhelfen und mal nachbessern, aber es kommt hinzu, dass man viele andere Erkrankungen hat als älterer Mensch. Man hat vielleicht auch früher schon Herzerkrankungen bis hin zum Herzanfall, Herzinfarkt, Schlaganfall, alles was so dazukommt und dann darf man auch nicht denken, dass das nur die Patienten 65 und älter trifft. Das trifft auch den 50-jährigen.

Von einem neuen im Orthopädischen Universitätsklinikum Regensburg Bad Abbach entwickelten Konzept der "Speziellen Orthopädischen Geriatrie" (SOG) profitieren neben Senioren mit Vorerkrankungen auch viele jüngere Orthopädie-Patienten. Das Konzept für SOG wurde am Asklepios Klinikum Bad Abbachunter Leitung von Dr. Annette Kurrle, Fachärztin für innere Medizin und Geriatrie, und Prof. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik, konzipiert. Sich auch auf ältere Patienten zu fokussieren hat gute Gründe, wie Prof. Grifka erläutert:

Prof. Joachim Grifka:

43 Prozent der Patienten in Krankenhäusern sind 65 Jahr und älter. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, der große Anteil. Und damit haben wir natürlich auch die Erkrankungen, die so klassisch degenerativ sind. Wir sind eigentlich noch fit und fühlen uns auch noch gut, aber es fängt an zu zwicken und wir können plötzlich nicht mehr laufen, nicht mehr Treppe gehen, und da ist es wichtig, dass man den Leuten dazu verhilft, dass sie wieder voll selbständig sind und nicht eingeschränkt sind in der häuslichen Versorgung.

Die spezielle Orthopädische Geriatrie reduziert das Risiko von Komplikationen deutlich. Es setzt auf dem Gebiet der Patientensicherheit Maßstäbe. Dass die Patientensicherheit in Bad Abbach ohnehin sehr hoch ist, kann man problemlos mit Zahlen belegen. Das Klinikum hat in der Statistik bei den Krankenhäusern mit weniger als 400 Betten in Deutschland die wenigsten Infektionen und den geringsten Antibiotikaverbrauch!

Die SOG unterstützt diesen Weg, da sie interdisziplinär die Grenzen klassischer medizinischer Fachbereiche überbrückt. Das ermöglicht den Ärzten, künftig besser als bisher bei der Behandlung älterer Orthopädie-Patienten auf eventuell vorhandene internistische Vorerkrankungen optimal zu reagieren.

 

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