Rückenschmerzen? Oft ist die Matratze schuld!
Kaum ein Arzt kennt diesen Satz nicht: Also Herr Doktor, ich verstehe es einfach nicht. Wenn ich mich abends ins Bett lege, ist alles gut, wenn ich morgen aufstehe, tut mir alles weh. Woran kann das denn liegen? Der Orthopäde und Sportmediziner Dr. med. Gerd Blaumeiser kennt diese Frage und auch die daraus resultierenden weiteren Fragen.
Dr. med. Gerd Blaumeiser
Ja, der erste Gedanke wäre, wie war die Nacht davor, wie habe ich die Nacht verbracht, wie habe ich geschlafen, wie war der Tag davor? Die Kernfrage ist immer die "Warum-Frage" und die Warum-Frage Nummer 1 wäre: "Wie habe ich die Nacht in meinem Bett verbracht und wie hat das Bett das zugelassen?"
Das Zauberwort heißt sehr oft: "Matratze!"
Dr. med. Gerd Blaumeiser
Eine Erfahrung ist, dass manche Leute einmal im Leben ihre Matratze wechseln oder vielleicht höchstens zweimal, wobei man ja auch nicht das ganze Leben über mit den gleichen Schuhen umher geht.
Hier können Sie den Radiobeitrag hören.
- was-audio.de
An dem Punkt erinnert sich nun der eine oder andere an die diversen Sonderangebote in der Zeitung, wo es dann schon mal 5 Matratzen zum Preis von einer gibt. Was davon zu halten ist erfahren wir von Dirk Körting. Der Inhaber der auf hochwertige Matratzen spezialisierten Dreamline GmbH warnt eindringlich vor solchen Angeboten.
Dirk Körting:
Der Unterschied besteht in der Vermarktungsstrategie. Die Vermarktungsstrategie, wo der man fünf Matratzen zum Preis von einer bekommt, geht rein über die Masse, nicht über die Beratung. Dort werden Matratzen vermarktet, die nach außen hin wahnsinnig viel erscheinen, doch vom Inhalt her eher wenig darstellen. D.h., eine gute Matratze unterscheidet sich schon sehr wohl von diesen billigen Matratzen.
Denn für eine gute Matratze gibt es nach Ansicht von Dirk Körting natürlich eine ganze Reihe von Anforderungen.
Dirk Körting:
Jede gute Matratze hat heute oder sollte heute als Mindeststandard haben, dass sie verschiedene Liegezonen hat. D.h., der Schulterbereich beispielsweise - wenn sie sich auf der Seite liegend betrachten - sollte weich sein, so dass Sie da einsinken können und nachts nicht der Arm einschläft, quasi das ein Blutstau entsteht, und Sie somit vom Körper das Signal erhalten: Bitte umdrehen, weil der Arm im Moment mit Blut unterversorgt ist! Weiterhin sollten Sie im Beckenbereich eher fester unterstützt werden da dort ein Gewichtsschwerpunkt ist beim Menschen. Wenn er auf der Seite liegt, sollte er da unterstützt werden, so dass gleichzeitig aber auch im Lordosenbereich wieder eine Unterstützung stattfindet, d.h.: Einsinken plus unterstützen muss optimal laufen.
Für uns ist dies ein guter Anlass, das Thema Matratzen und "Gesundes schlafen" weiterzuverfolgen. Das werden wir in einem Langzeittest machen, indem Sie dann unter anderem auch von Dirk Körting weitere Tipps bekommen, worauf man beim Matratzenkauf unbedingt achten muss.
Diesen Beitrag können Sie auch nachhören oder downloaden unter:
https://www.was-audio.de/aanews/gesundheitsnews20120712_kvp.mp3
Die kompletten Interviews mit Dr. med. Gerd Blaumeiser und Dirk Körting können Sie ebenfalls hören:
Zum Interview mit Dr. med. Gerd Blaumeiser:
Zum Interview mit Dirk Körting: